Du kannst die Porträts durch eigene Recherchen zu choreografischen Arbeitsweisen ergänzen.
Im Internet findest du von vielen Choreograf*innen Filme, Bilder und Texte, aus denen du weitere Beobachtungs- und Bewegungsaufgaben für den Unterricht entwickeln kannst.
Wie sieht die Arbeit von Choreograf*innen aus? In welcher Form beeinflusst ihre Biografie das Werk? Und welche Stücke veranschaulichen ihre Arbeitsweisen am eindrucksvollsten? Lass dich von ihrem Leben und Werk inspirieren und überlege, was auch deine Klasse interessieren könnte.
„Von allen Kategorien mag ich am liebsten das Verwundertsein, das Erstaunen, das Nicht-ganz-Wissen. Mein Arbeitsmotto ist: Bewahre dir das Nichtwissen. Meine Vorstellung von perfektem Theater kommt daher. Sie sieht so aus: Wenn ich ins Theater hineingehe, habe ich keine Antworten. Und wenn ich herauskomme, weiß ich noch weniger.“
„Was macht man im Theater? Man bezahlt, um zu schauen. Die Essenz des Theaters ist es, etwas anderes zu sehen als sich selbst. Meine Darsteller scheinen aber derart fremd, dass es das Publikum herausfordert, dem Blick standzuhalten. Wir sind erzogen, uns von dem abzuwenden, was anders, fremd, verwachsen oder entstellt erscheint. Ich zwinge aber die Zuschauer, ihren Blick nicht abzuwenden, sodass sie sich als Beobachtende bewusstwerden.“
„Frakturen, scharfe Brüche sind notwendig, damit wir selbständig denken. Wir müssen uns gegen die Versuche der Politik, die Medien zu manipulieren und zu kontrollieren, wehren. Wir haben so viele, viel zu viele Informationen, doch wir können sie nicht nutzen. Chomskys Plädoyer für die Freiheit des Ausdrucks hat mich angesprochen. Als Künstler brauche ich diesen freien Raum, um meine Identität immer wieder neu zu erfinden.“